Die Soziale Arbeit ist immer häufiger mit komplexen Familiensituationen konfrontiert, bei denen es nicht nur für die Jugendämter selbst, sondern auch für die Betroffenen oftmals zu einer entscheidenden zeitlichen, emotionalen und finanziellen Mehrbelastung kommt.
Grundlage der Diagnosen sind Interviews mit den Familienmitgliedern, die im Team ausgewertet und aus denen sozialpädagogisch-therapeutische Aufgabenstellungen und Handlungsvorschläge abgeleitet werden.
Ziel des Beratungszentrum big menden soul ist es, diese komplexen Konstellationen durch eine standardisierte und wissenschaftlich fundierte sozialpädagogische Diagnose aufzulösen und wirksame Handlungsvorschläge zu erarbeiten. Das Ambulante Clearing orientiert sich an der Erstellung einer effektiven, umfangreichen systemisch- und ressourcenorientierten Diagnostik.
Die Sozialpädagogische Familiendiagnose ist ein Verfahren zur Erfassung von Lebenswelten, Bedürfnislagen und zentralen Lebensthemen der Familien. Sie orientiert sich an den Betroffenen und ihren Ressourcen, es geht um „die Sicht der Familien auf sich selbst“.
Dieses Verfahren wird als Prozessdiagnostik verstanden und bewirkt bereits beim Erstellen der Diagnose einen Interventionscharakter im Sinne von Bewusstseinsarbeit mit den Familien zu ihren selbst benannten Entwicklungsthemen und Konfliktlagen.
Das Diagnosemodell der Sozialpädagogischen Familiendiagnose wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „Familien in der Jugendhilfe – sozialpädagogische Notlagen und Hilfekonzepte“ entwickelt und erprobt (Träger: IGFH, Universität Kassel, Brandenburger Institut für Familientherapie unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr. Uwe Uhlendorff).
Der Ansatz konzentriert sich im Wesentlichen auf die Frage der Bewältigung des Familienalltags und der Kindererziehung, bezogen auf familiäre Konfliktthemen und sozialpädagogische Aufgabenstellungen unter Berücksichtigung der subjektiven Hilfepläne der Familienmitglieder. Die Diagnose bezieht sich in erster Linie auf die Analyse der aktuellen Problem- und Alltagsbelastungen im Familiensystem, differenziert nach Eltern-System und Eltern-Kind-System.
Die Sozialpädagogische Familiendiagnose soll den Hilfeprozess unterstützen und „beschleunigen“, indem sie eine fachlich fundierte Sichtweise und konkrete Handlungsvorschläge aufzeigen kann.
Der Einsatz der Sozialpädagogischen Familiendiagnose ist nur dann sinnvoll, wenn die Mitwirkung aller Beteiligten gegeben ist.
Die Diagnose wird von einer zertifizierten „Fachkraft für Sozialpädagogische Familiendiagnosen“ durchgeführt. Die Methodik der Sozialpädagogischen Familiendiagnose besteht aus folgenden Arbeitsschritten (vgl. Uhlendorff/Cinkl/Marthaler, 2006):
Die Dokumentation ist das Resultat des „gemeinsam Erarbeiteten“ von Betroffenen und Helfern, sie zeigt Arbeitsschritte und dokumentiert den Verlauf des Clearingprozesses.Die individuellen Materialien werden den beteiligten Familienmitgliedern übergeben, der Kooperationspartner/Auftraggeber erhält die Dokumentation für das gesamte Familiensystem. Das ambulante Clearing unter Einsatz der Sozialpädagogischen Familiendiagnose sollte in der Regel einen Zeitraum von 6-8 Wochen nicht überschreiten.
Die Sozialpädagogische Familiendiagnose des Beratungszentrum big menden soul beinhaltet: